joerg107 VX-Lehrling
Anmeldedatum: 01.03.2003 Beiträge: 91
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Verfasst am: Fr Nov 17, 2006 06:49:03 Titel: Kurzbericht Minitreffen Kühtai mit Südschlenker |
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Vorwort
Da es sich bei der VX800 bekanntlich um eine Tourenmaschine handelt, und man als Besitzer gesetzlich zur artgerechten Haltung seiner Schützlinge verpflichtet ist, hatte ich mich entschlossen auch in diesem September meine zweizylindrige Freundin ein wenig in Südeuropa Gassi zu führen beziehungsweise zu fahren. Da mich auf dem Minitreffen in Kühtai einige Fahrer um einen baten, habe ich diesen Kurzbericht zusammengetippt.
Technische Info:
Die mit den GPS-Koordinaten verlinkten KMZ-Dateien benötigen eine lauffähige Installation von Google-Earth. Die KMZ-Dateien herunter laden und dann mit Doppelclick ausführen.
Der Start
Es war ein lieblicher milder Spätsommertag, die Vögel zwitscherten seichte Quellwölkchen lümmelten sich am koengsblauen Himmel. Genug philosophiert, ich setzte mich also auf die VX und fuhr Richtung Harz, wo NAT schon mit nem Kaffee auf mich wartete. Nach dieser kurzen Stärkung, machten wir uns über WWW (Weser, Werra und Würzburg) auf den Weg Richtung Alpen. Als der Tag sich dem Ende neigte, und die Sonne glutrot hinter dem Firmament verschwand, trudelten wir im mittelalterlichen Dinkelsbühl ein GPS:49°4'11.77"N,10°19'7.88"E
, romantisch oder? Nach ein paar romantischen Bierchen, der wohlverdienten Nachtruhe und einem morgendlichen Stadtrundgang brachen wir wieder Richtung Alpenrand auf.
Auf dem Fernpass kamen uns dann gleich die restlichen VX'en entgegen. In mir regte sich das Gefühl in die falsche Richtung zu fahren, aber hin und wieder muss man seine Gefühle halt mal unterdrücken.
Kühtai GPS:47°12'12.95"N,11°0'58.08"E
In Kuehtai angekommen zogen die anderen VX-Fahrer ein einzelnes Gepäckstück von der Maschine und gingen zum Biertrinken über, während ich ein halbes Stündchen mit dem Abladen zu tun hatte. Irgendwas mach ich da wohl falsch.
Nachdem ich endlich die VX von Gepäck befreit hatte konnte auch ich den beeindruckenden Blick von vom Graf Ferdinand Haus genießen. Abends gab’s dann lecker Schmackofaz von Gillius und Geli, von den leckeren Bierchen und Obstschnäpsen ganz zu Schweigen.
Die Tour
Am nächsten Morgen ging's dann auf eine wunderschöne Rundtour übers Timmelsjoch, Gambenpass bis in die Dolomiten. Leider hatte ich am Morgen versäumt meine Winterhose gegen die Sommerhose zu tauschen, sodass sich an der unteren Verlängerung meines Rückens Hitzepickel bildeten. Das Wort AUER war deshalb nicht nur auf einem Ortsschild südlich von Bozen Programm. Auf dem Rückweg noch auf einen Sprung im HarleyCoffee in Innsbruck vorbei geschaut. Videosequenzen hierzu befinden sich ja bekanntlich auf der Kühtai-DVD. Leider erwiesen sich die Touren als äußert materialmordend, denn am nächsten Tag mussten einige Maschinen den Heimweg auf dem Anhänger antreten; äußerst tragisch, die armen Moppeds.
Nachdem am Abend das leckere Tiroler Groesstl mit ein paar Willys runtergespült hatten, herschte am nächsten Morgen Aufbruchstimmung. Petrus war so traurig über den Abschied von Kuehtai, dass der Himmel weinte. Kurz noch auf einige Fotos hoch zu Finstertalstausee, danach begaben sich die meisten VX'en auf den Heimweg Richtung Norden, keine Ahnung was die alle da wollten. Ich zumindest schlug lieber den Weg Richtung Brenner ein, immer der Sonne entgegen.
Grappa GPS:45°57'4.22"N,11°45'3.53"E
Rocca del Grappa ist ein kleines verschlafenes Dorf mit einem kleinen verschlafenen Campingplatz an einem kleinen verschlafenen Stausee mit einer noch kleineren verschlafeneren Brücke am Fuße des Monte Grappa. Tipp: Vor dem Überfahren der Brücke unbedingt die VX vom Anhänger abladen, um an dieser Stelle noch ein wenig nachzutreten. Abends noch eine riesige Pizza und eine nicht zu unterschätzenden Menge Valsugana-Wein konsumiert, und der Tag war mein Freund. Leider war keine weitere VX auf dem Campingplatz in Rocca. Wieso eigentlich nicht?
"Sein oder nicht sein?" Das war hier nicht die Frage, sondern auf den Monte Grappa oder gleich Richtung Venedig?
Nebel lag über den Stausee. Als beschoss ich den Tag erst einmal in Ruhe mit ein paar Cappchinos und Hörnchen in an der Campingplatzbar zu beginnen. Meine Entscheidung fiel für den Monte Grappa, denn würde ich die 2 Uhr Fähre in Venedig verpassen, könnte ich ja noch die 18:00 Fähre nehmen. Also erst einmal kurz Richtung Feltre gefahren, um Monte Grappa von Norden zu bezwingen. Vorher musste ich allerdings noch ein wenig Sprit bunkern, und es kam und kam keine Tanke. Also musste ich bis nach Feltre fahre, um für meinen zweirädrigen Liebling etwas zu Trinken zu bekommen. Kurve an Kurve schlängelte sich danach das Sträßchen bis auf den Gipfel des Monte Grappa, Videosequenzen wie diese befinden sich ja bekanntlich auf der Kuehtai-DVD.
Leider ist der Name des Monte Grappa nicht Programm. So ein kleines kostenloses Probierstübchen für die lokalen Spezialitäten hätte ich hier schon erwartet. Statt dessen befindet sich eine beeindruckende Kriegsgräbergedenkstätte auf dem Gipfel, da man sich zu Zeiten des ersten Weltkriegs hier nicht besonders wohl gesonnen war. Die Aussicht vom Monte Grappa war an diesem Tag auch nicht zu unterschätzen.
Venedig: GPS:45°26'3.18"N,12°18'17.19"E
Wie befürchtet hatte ich am Monte Grappa ein wenig gebummelt und war ich erst um 14:30 in Venedig am Hafen, aber war die Fähre war bereits seid 14:00 weg. Aber das machte ja nichts, denn um 18:00 sollte ja die nächste Fähre Fahren, SOLLTE !?!. Denn am Fährterminal wurde mir von der Hafenpolizei die Einfahrt verwehrt, mit den Worten "NO SHIP TODAY, TOMORROW EIGHT A CLOCK" Soso, um 8:00 Uhr sollte also nun die Fähre fahren, von dieser Uhrzeit war in meinem Fährplan definitiv nix zu finden.
Auf jeden Fall brauchte ich jetzt eine Übernachtungsmöglichkeit. Da das Schiff um 8:00 Uhr fuhr, und ich noch kein Ticket hatte, musste ich spätestens 7:00 am Hafen sein, Somit fiel Zelten aus. Da es nahezu unmöglich ist in Mestre ein Hotelzimmer in einem erträglichen Preis/Leistungsverhältnis zu finden (ich hab schon einmal eine Fähre in Venedig verpasst) versuchte ich mein Glück etwas außerhalb Richtung Padua. Dort fand ich dann auch ein sehr schönes Agritourismo, zu Deutsch: Urlaub auf dem Bauernhof, mit sehr schönen Zimmern und einem deftigen Abendessen.
Morgens halbsechs aufgestanden, kurze Dusche, ab Richtung Venedig und zehn vor sieben im Hafen. Komisch, es lag noch keine Fähre am Peer. Beim Betreten des Terminalgebäudes klärte sich die Situation auf, um 8:00 fuhr nicht Fähre, um 8:00 öffnete das Ticketoffice, die Fähre fuhr wie im Fahrplan angegeben! Na toll, dafür war ich jetzt im Urlaub mitten in der Nacht aufgestanden. Ein bedauerliches Missgeschick, dass mir in diesem Urlaub kein zweites Mal unterlaufen sollte.
Da ich nun jede Menge Zeit hatte, drehte ich noch eine Runde in der Region westlich von Mestre. Wer Allumimiumwerke, Raffinerien und Müllverbrennungsanlagen mag, sollte hier unbedingt einen längeren Urlaub einplanen. Auf jeden Fall erwischte ich diesmal die Mittagsfähre, wo ich mich sofort mit ein paar anderen Motorradfahrern zusammentat. Die Ausfahrt aus Venedig war trotz des diesigen Wetters wiedereinmal sehr beeindruckend. Leider war keine andere VX auf der Fähre; Wieso eigentlich nicht?
Korfu
In der Mittagshitze in Korfu angekommen, machte ich mich als Erstes daran Korfu Stadt auf dem kürzesten Wege zu verlassen, und das bedeutete in diesem Fall Richtung Norden zu fahren. Mein Ziel: Ein Campingplatz am Strand, mit schattenspendenden Bäumen, Beachbar und zu Fuß erreichbarer Taverne. Auf den ersten beiden Campingplätzen war nix mit Strand, dafür mit Pool. Der dritte Campingplatz unterschied sich von den ersten beiden dadurch, dass im Swimmingpool kein Wasser mehr war. Da es langsam Abend wurde, musste ich meine Ansprüche etwas herunterschrauben, und auf dem vierten Platz mit vollem Pool vorlieb nehmen. Dafür gab’s dann aber statt einer Beachbar zumindest eine Poolbar.
Nächsten Tag erkundigte ich dann die Nordküste des Eilandes. Hier zeigte sich ein Manko, was mir am Vortag schon aufgefallen war, und was fast für die gesamte Insel gilt. Die Küste besteht zum überwiegenden Teil aus felsiger Steilküste, und dort wo dann mal ein relativ schöner Strand ist, haben sich Duzendende Hotels breitgemacht. So fuhr ich also bis an die Westküste, und dort noch ein Wenig Richtung Süden um von dort ins Landesinnere Richtung Pankrator abzubiegen. Ein paar Holländer auf Leihmotorrollern meinten mich warnen zu müssen, die Strasse seih schlecht und rutschig, und deuteten dabei auf die frischen Wunden an ihren unteren Extremitäten. Meiner Meinung ist es nicht verwunderlich, dass Menschen die sich normalerweise nur in der Dose bewegen, sich im Urlaub ein motorisiertes Zweirad mieten um dann mit freiem Oberkörper und kurzer Hose über die Inseln zu heizen, nahezu alle ihre Körperteile mit Bordsteinflechte verunstalten. Laut einer Statistik sind in der Sommersaison dreißig Prozent aller Krankenhausbetten auf Kreta mit Touristen belegt, die mit ihrem Roller einen Horizontalstoppie fabriziert haben. Ich zumindest fand die Strecke ganz in Ordnung, von den Kurven und der Aussicht ganz zu schweigen.
Pankrator
Der Pankrator ist mit 907m der höchste Berg Korfus. Hinauf zum Gipfel fuhrt eine holpriege aber griffige Betonpiste, die erst kurz von dem Kloster, dass sich auf dem Gipfel befindet, endet. Vom Kloster selber hat man bei klarem Wetter eine tolle Aussicht über die gesamte Insel und nach Albanien. Die Griechen haben es auf beeindruckende Weise geschafft, die Ruhe, Harmonie, Ästhetik und Anmutigkeit dadurch zu unterstreichen, indem sie einen ca. hundert Meter hohen Funkturm in den Innenhof des Klosters gebaut haben, nunja wem's gefällt! Leider war außer meiner keine weiteren VX'en auf dem Pankrator. Wieso eigentlich nicht?
Arjirades Marathias GPS:39°37'24.53"N,19°55'45.57"E
Da ich nach einigen Tage den Norden von Korfu kannte, beschoss ich mein Basislager Richtung Süden zu verlegen. Je weiter ich Richtung Süden kam umso seltener wurden die Campingplätze, von Plätzen mit Strand ganz zu schweigen. Südlich des Korissa Sees kam ich nach Arjirades Marathias, einem ruhigen Fischerdorf, wo ich in einem kleinen Hotel ein Zimmer nahm. Hier kochte die Chefin "Anna" noch selbst, und zum leeren feinen Sandstrand waren es zu Fuß nur 2 Minuten. Am Abend ging’s dann auf die Panmera, so eine Art Kirchweih, und wohl das wichtigste Fest des Jahres in diesem Dorf.
Kavos GPS:39°22'36.42"N,20°7'7.33"E
An den nächsten Tagen erkundete ich den Süden der Insel, unter anderem auch Kavos. Karos, was laut Anna in einigen Reiseführern als idyllisches Fischerdorf angepriesen wird, ist sehr stark von angelsächsischem Pauschaltourismus geprägt, und wirkt mit Abstand am Schönsten, wenn man es mit dem Rücken betrachtet. Wer schon immer davon geträumt hat, sich vormittags in abgedunkelten Cafes Wiederholungen der englischen Premierlegue anzusehen, wird während seines Urlaubs in Kavos voll auf seine Kosten kommen. Allen Anderen empfehle ich, das Nest mit der VX weiträumig zu umfahren.
Korfu Stadt GPS:39°37'24.53"N,19°55'45.57"E
Korfu-Stadt ist, wie man sich bei dem Namen schon denken kann, eine Stadt auf Korfu. Genau gesagt ist es sogar die größte Stadt auf Korfu. Die Stadt wird in der Hauptsache von ihrem Hafen geprägt. Zu beiden Seiten des Hafen erhebt sich auf einem Hügel, beziehungsweise einer Halbinsel, je eine Festungsanlage. Ich habe mir die ältere der beiden Festungen auf der Halbinsel südlich des Hafens näher angesehen. Die Festung wurde noch bis in die sechziger Jahre als Militäranlage genutzt, deshalb befinden sich auch einige neuere Gebäude innerhalb des Bereichs. Vom höchsten Punkt der Anlage hat man einen sehr schönen Blick über den Hafen und die ganze Stadt.
Katarapass
Nach ein paar Tagen ausgiebigen Extrembeachings beschloss ich Korfu in Richtung Metheora zu verlassen. Anna und Christo empfahlen mit nicht die Fähre von Korfu Stadt zu nehmen, sondern über Lefkimmi nach Igomenizza überzusetzen, da die Fähre schneller und billiger seih. Die Fähre fuhr allerdings nur einmal morgens Achtuhrdreißig, und zweimal am Nachmittag. Also für meine Verhältnisse früh morgens aufgestanden, und ab zur Fähre. In Igomenizza angekommen erst einmal in gefrühstückt, und gemütlich über schöne kurvige Bergstrassen Richtung Ionania gefahren.
Von Ionania ging’s dann über den berühmten Katarapass Richtung Metheora. An Katarapass kommt man sich dann schon ein wenig vor wie in den Alpen. Allerdings werden die Heuschober dort von der internationalen Getränkeindustrie gesponsert. Am Katarapass gibt es ein sehr schönes Skigebiet. Da aber gerade kein Schnee lag, beschloss ich dann doch weiter Richtung Metheora zu fahren. Leider war keine weitere VX auf dem Katarapass. Wieso eigentlich nicht?
Metheora GPS:39°43'0.06"N,21°37'39.87"E
In Metheora sind hoch auf den Felsen vor mehreren hundert Jahren Kloester errichten worden. Die Gemeinde von Metheora scheint damals sehr günstige Quadratmeterpreise für Bauland auf den Felsen angeboten zu haben, sonst hätte man wohl im Tal gebaut.
Die aus einem James Bond bekannten Kloester von Metheora gelten als eine der größten Touristenattraktionen Griechenlands. Dementsprechend voll ist es leider im inneren der Kloester. Die Empfehlung von Anna, am besten erst am Nachmittag die Kloester zu besichtigen, mag zwar ein wenig geholfen haben, ich fand es allerdings trotzdem extrem voll.
Wozu die Schläuche da sind? Naja, auch Mönche müssen halt mal müssen. Außerhalb der Gebäude ist hingegen sehr schön, und keineswegs überlaufen. Meine Empfehlung ist unbedingt zum Sonnenuntergang hinauf zu fahren. Die Kloester sind dann schon geschlossen, die Busse abgefahren und die Kirchen erstrahlen im roten Abendlicht. Ausserdem hat man eine sehr schöne Aussicht auf die im Tal liegende Stadt Kalambaka. Leider war keine andere VX zum Sonnenuntergang auf dem Berg, wieso eigentlich nicht?
Von Kalambaka setzte ich meine Reise in Richtung Peloponnes fort. Ich hatte mir eine nette kurvige Strecke entlang einiger Stauseen herausgesucht. Ein einer Gabelung bin ich dann wohl ein wenig falsch abgebogen, was ich auch relativ schnell bemerkte. Da es aber gerade so schön den Berg hinauf ging und ich jede Zeit hatte, beschloss ich weiter zu fahren. Die Strasse wurde immer enger und immer kurviger, was ja beim VX-Fahren nicht von Nachteil ist. Von Nachteil war allerdings, dass es da oben bitter bitter kalt und neblig war. Kurz ein paar Fotos, schnell vom Berg gepieselt und ich machte mich auf der anderen Seite des Berges auf den Weg ins Tal. Dort angekommen endete nach dem nächsten Dorf der asphaltierte Teil der Strasse. Dies ist in Griechenland nicht ungewöhnlich, und die Schotteranteile solcher Strassen sind meisten nur wenige hundert Meter lang und eine VX ist ja auch relativ geländegängig, solange sie nicht auf einem Anhänger steht. Als ich nach vierzig Kilometern immer noch auf Schotter fuhr, fragte ich mich, ob dies eine besonders gute Idee gewesen sei. Kurz darauf wurde aus der Schotterpiste dann aber eine Autobahnähnlich ausgebaute Strecke mit einigen Kurven und einem schönen Ausblick auf den endlich erreichten Stausee. Was mir jetzt noch zu meinem Glück fehlte, war eine Übernachtungsmöglichkeit, denn es wurde langsam dunkel. Erstes Dorf, zweites Dorf, drittes Dorf, ... zehntes Dorf; Kein Hotel, von Campingplätzen ganz zu schweigen. In der Nähe von Thermo, dort scheinen die gleichnamigen Kannen her zu kommen, fand ich dann doch noch ein kleines Hotel. Ich hatte Glück, es war noch ein Zimmer frei. Genau gesagt war ich der einzige Gast. Daraus lässt sich schließen, dass keine weitere VX da war. Wieso eigentlich nicht.
Peloponnes
Von Thermo GPS:38°34'12.22"N,21°40'6.40"E fuhr ich weiter Richtung Norden und traf dort bald auf die Küstenstrasse und dort weiter bis Antirrion. Pünktlich zu den olympischen Spielen 2004 wurde die neue Brücke nach Rio GPS:38°34'12.22"N,21°40'6.40"E, nicht das in Brasilien, eröffnet. Eine Videosequenz von der Fahrt über die Brücke befindet sich bekanntlich auf der Kuehtai-DVD. Die Fahrt über die Brücke kostet ein Euro siebzig. Wenn die VX auf einem Anhänger steht, kostet es ein gut zehn Euro mehr. Für weitere Informativen über diese Brücke empfehle ich die Reisebeschreibung von GregN. Wie ihr euch denken könnt gelangte ich über diese Brücke auf den Peloponnes. Ich folgte der Nordküste des Peloponnes Richtung Osten, und machte es mir auf einem Campingplatz bei Arkata gemütlich.
Da es sich bei dem Strand nur um einen Kiesstrand handelte, und die Beachbar Mitte September schon geschossen hatte blieb ich nur eine Nacht.
Kalavrita GPS:38°2'0.06"N,22°6'36.45"E
Weil mir schon viele Griechenlandreisende von der Landschaft zwischen Diakofte und Kalavrita erzählt haben, die von einer berühmten zahnradunterstützten Eisenbahn befahren wird, wollte ich mir diese Gegend auch mal anschauen. Da ich jedoch nicht mit der VX nach Griechenland gereist bin, um Zug zu fahren, nahm ich meinen zweizylindrischen Liebling. Die Strasse nach Kalavrita stellte sich als Motorradstrecke mit beachtlichem Unterhaltungswert heraus. Von dort ging es schnurstracks durch das Inland des Peloponess über Tripolis und Sparta nach Githeon an der Südküste. Nach der vielen Fahrerei ich mir ein paar Tage Extrembeaching verdient!
Mani
Githeon GPS:36°45'40.74"N,22°33'54.90"E liegt nordöstlich des Mani, wie der mittlere Finger des Peloponnes genannt wird. Beim Mani handelt es sich um eine relativ felsige und kahle Landschaft, die aber hervorragend dazu geeignet, darauf Motorrad zu fahren. Wer auf den Mani kommt sollte sich unbedingt die Tropfsteinhöhlen von Pirgos Dirou ansehen. Ich meine schon eine ganze Menge Tropfsteinhöhlen besichtigt zu haben, aber keine die sich mit dieser messen kann. Ich fuhr in diesem Fall weiter Richtung Porto Kagio. Je weiter man nach Süden kommt, desto zahlreicher werden die berühmten Manitürme, die heutzutage teilweise zu Hotels oder Appartments umgebaut sind. Für weitere Informationen rund um den Mani empfehle ich den Reisebericht von GregN .
Die Manitürme dienten in der Hauptsache nicht dem Schutz vor Angriffen von Außen auf das Dorf, sonder wurden meistens auf Grund von Nachbarschaftsstreitigkeiten errichtet. Vermutlich wird man solche Bauwerke auch bald in der Lausitz bewundern können, wenn jemand seinen Motorradtransportanhänger in der Einfahrt seines Nachbarn parkt. Am beeindruckernsten sind die Manitürme allerdings in Vathia. Eine Videosequenz der Strecke Porto Kagio - Vathia befindet sich ja bekanntlich auf der Kuehtai-DVD. Es gibt deutlich bessere Strassen auf dem europäischen Festland, aber mit Sicherheit keine südlicheren. Leider war keine weitere VX in Porto Kagio GPS:36°25'52.18"N,22°29'0.18"E. Wieso eigentlich nicht?
Leondinio GPS:37°10'0.19"N,22°51'24.23"E
Nach ein paar Tagen faullezen beschloss ich den Stand zu wechseln. Immerhin hatte ich die Spirituosenkarte an der Beachbar in Githeon inzwischen zweimal abgearbeitet. Deshalb setzte ich auf die VX um nach Tholo zu fahren, aber dazu später. Ich fuhr also Richtung Sparta, in der festen Absicht dort Richtung Kalamata abzubiegen, denn wer schon einmal die Strecke zwischen Sparta und Kalamata gefahren ist, gelangt zweifellos zu der Auffassung, dass es sich bei der Strasse über das Timmelsjoch um eine Gerade handelt. Auf einer Strecke von achtundfünfzig Kilometern, dürften sich hier überwiegende Teil der Kurven des europäischen Kontinents versammelt haben. Kurz vor Sparta dann der Schock! An der Bergkette Richtung Kalamata hing eine Regenfront, die sich dort sichtlich abregnete, und so etwas in Griechenland? Also beschloss ich kurzfristig nach Westen Richtung Geraki abzudrehen, um dann über Komas nach Leondinio an der Ostküste zu fahren. Eine Videosequenz von Leondinion-Komas befindet sich ja bekanntlich auf der Kuehtai-DVD. In Tyros, einem kleinen Fischerort nördlich von Leondinio, nahm ein Zimmer in einer kleinen Pension. Als ich abends versuchte Essen zu gehen, bemerkte ich erst wie ausgestorben dieser Ort um diese Jahreszeit war. Von ichweissnichtwieviel Restaurants an der Standpromenade war genau eines geöffnet. Ich kann mich kaum erinnern einmal in Griechenland schlecht gegessen zu haben. Aber irgendwann ist immer mal das erste Mal.
Sparta-Kalamata
Am nächsten Morgen lachte wieder die Sonne. Also beschloss endlich nach Tholo zu fahren. Normalerweise wäre man natürlich über Tripolis gefahren, aber die Alternative über Sparta Kalamata zu fahren war einfach zu verlockend. Also über Leondinio nach Komas gefahren und auf dem kleinen Markplatz mit einem Kaffee gestärkt. Hier empfiehlt es sich einmal in dem größten Kafenion am Platz einmal die Bilder von Kamas im Winter zu betrachten, sehr beeindruckend. In Sparta GPS:37°4'31.00"N,22°26'3.33"E mit einem Eisbecher auf die Strecke nach Kalamata eingestimmt. In dem in der Antike so berühmten Sparta gibt es heutzutage recht wenig zu sehen. Interessante Ausgrabungen von Tempel oder Theatern gibt es dort nicht, denn in Sparta war halt damals alles etwas spartanischer. Am Ortsausgang von Sparta dann eine der größten Überraschungen meines Lebens, ich geriet in eine Alkoholkontrolle. Hätte mir das jemand vorher erzählt, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht. Eine Alkoholkontrolle mittags um zwei macht wahrscheinlich schon Sinn, da saufende Griechen um Sechszehn Uhr so zu sind, dass sie es nicht mehr bis ins Auto schaffen. Die Strecke nach Kalamata GPS:37°1'39.10"N,22°6'41.66"E lässt sich nicht in Worten beschreiben, aber eine Videosequenz befindet sich ja bekanntlich auf der Kuehtai-DVD.
Tholo GPS:37°24'39.20"N,21°40'28.42"E
Das Paradies für zeltende Motorradfahren heißt Tholo, und ist meine Locationempfehlung für das European-VX-Meeting 2007. Im Grunde genommen besteht Tholo aus ca. zehn Häusern, zwei Restaurants, einem Campingplatz, einem Bahnhof, einem leeren Strand in sanfter Dünenlage mit zwei Beachbars. Zweihundert Meter von diesem Strand beginnt eine Strasse, dessen bergige Kurven erst nach ca. Hundertfünfzig Kilometern auf der anderen Seite des Peloponnes endet. Auf jeden Fall ist es unglaublich schön in Tholo, und das mit den rituellen Verbrennungen von Motorradtransportanhängern ist bestimmt auch nur so ein Gerücht. Leider war keine weitere VX in Tholo. Wieso eigentlich nicht?
Olympia GPS:37°38'20.68"N,21°37'56.19"E
Ca. 40 Kilometer nördlich von Tholo liegt das antike Olympia, die Wiege der Olympischen Spiele. Das Antike Olympia liegt in einem sehr schönen Tal umgeben von Olivenhainen. Seit 1875wird hier ausgegraben, was von der über tausendjährigen Geschichte des dem Göttervater Zeus geweihtem Heiligtum übrig geblieben ist. Bis dahin ragten nur die Mauern des mächtigen Zeustempels aus einer ca. vier Meter dicken Sandschicht heraus. Für das Jahr 776 vor Christus sind erstmals Olympische Spiele belegt. Mit diesem Jahr beginnt die altgriechische Zeitrechnung in Olympiaden. Bis zum Verbot aller heidnischer Kulte im Jahr 395 nach Christus fanden die Spiele alle vier Jahre statt. Die Spiele brachten Athleten aus allen Regionen Griechenlands zusammen, die sich normalerweise ständig bekämpften. Während der Spiele herrschte hingegen Frieden. Die Wettkämpfe fanden im olympischen Stadion statt, dessen Laufbahn eine Länge von 192,27 Metern hat, was 600 Fußlängen des Herakles entspricht. Woraus wir folgern dürfen, dass der Halbgott etwa Schuhgröße 45 hatte (Quelle: Asterix bei den olympischen Spielen; Seite 28 ). Anfänglich wurde mit dem einfachen Stadionlauf nur eine einzige Disziplin ausgetragen, doch noch im achten Jahrhundert vor Christus kamen weitere Disziplinen wie Fünfkampf, Diskus, Speerwurf, Ringen und der Fünfsprung aus dem Stand hinzu. Bis in Jahr 472 wurden alle Wettbewerbe an einem einzigen Tag ausgetragen, aber zurück zum Stadionlauf. Ich habe eine handgestoppte Zeit von 42.8 Sekunden erreicht. Das ist sicherlich nicht berauschend. Mit der VX wäre ich deutlich schneller gewesen, aber trotz langer und emotional geführter Diskussionen durfte mein zweirädriges Sportgerät nicht mit ins Stadion. Daran erkennt man, dass Griechen ausländischen Sitten und Bräuchen gegenüber recht ablehnend eingestellt sind. Leider war kein anderer VX-Fahrer in Olympia, der mir bei der Argumentation zur Seite stehen konnte. Wieso eigentlich nicht?
Camping GPS: 37°25'46.55"N,21°54'1.64"E
Das die Einwohner Griechenlands begeisterte Verfechter des Campingkultes sind, ist unter Anderem auch daran zu erkennen, das in Griechenland sogar die alten Tempel Zelten. Dieses possierliche Exemplar, der Tempel von Bassae, campte im Bergland 35 Kilometer östlich von Tholo. Der Tempel stammt aus der Zeit tausendfünfhundert vor Christus und ist dem Kriegsgott Apollon geweiht. Die Strecke zum in 1130 Metern liegendem Tempel, sowie die gesamte Gegend um Andritsena ist wunderschön zum VX-Fahren.
Fahrt nach Athen
Nach einigen Tagen Hpyerbeaching war es an der Zeit nach Athen überzusiedeln. Da wollte ich schon immer mal hin, aber bisher hatte ich immer den direkten Weg zum Fährhafen nach Pireus eingeschlagen.
Beim Bezahlen auf dem Campingplatz meinte Janis, dass ein Unwettergebiet über Zentalgiechenland läge, und das es Athen geregnet haben soll. Regenwetter in Athen im September? Seid wann gibt es denn so was? Der gute Janis wollte bestimmt, dass ich noch ein paar Tage bleibe. Sehr geschäftstüchtig, der gute Junge. Also machte ich mich auf den Weg, in der Hoffnung, dass während der Fahrt nicht wieder so eine Bullenhitze herrschen würde. Zehn Kilometer hinter Olympia fing es plötzlich an leicht zu tröpfeln, aber nach weiteren zehn Kilometern änderte sich das Wetter wieder, und aus dem leichten Tröpfeln wurde ein beständiger Landregen. Das machte aber nichts, denn, normalerweise ist auf dem Peleponnes das Wetter immer bisschen anders, als auf dem griechischen Festland. Und tatsächlich, als über den Kanal von Korinth das Festland erreichte, endete der leichte Landregen, und wurde von unwetterartigen Wolkenbrüchen abgelöst. Da ich nix mehr sehen konnte, beschoss ich auf die Autobahn zu fahren, die ich bis Athen nicht wieder verließ. In Athen zeigte sich dann schnell, dass die Straßen in Griechenland nicht auf vom Himmel fallendes Wasser vorbereitet sind. So manche Kreuzung hätte man auch gut für einen See halten können. Da ich ja hart bin, suchte ich mir kein Hotel, sondern baute im Regen mein Zelt auf. Danach ins ins Campingplatzrestaurant geflüchtet, um etwas zu Essen. Dort wurde ich sofort von zwei Motorradfahrern begrüßt. von denen der Eine mich nach fünf Minuten fragte, ob das mein Mopped seih, was da gerade in den Schlamm gefallen seih? Mit der Konsistenz des Untergrunds war selbst der Hauptständer der VX überfordert, aber so war die Maschine wenigsten weich gefallen. Hätte da nicht so ein blöder Mülleimer rumgestanden, hätte ich auch am nächsten Tag nicht die Minitourenscheibe entsorgen müssen. Ein Schicksal was die Scheibe mit ihrer Vorgängerin teilte, die bei einem Umfaller auf Sardinien ihr Leben gelassen hatte.
Athen
In der Nacht hatte der Regen aufgehört, und am Morgen war die Sonne herausgekommen. Fuhr mit der VX in die Innenstadt, um mir diese und ganz besonders die Akropolis anzusehen. Mit der VX einen Parkplatz zu bekommen ist natürlich kein Problem. Voraussetzung ist aber, dass die Maschine dabei nicht auf einem Anhänger steht. Von dort macht ich mich zu per Pedes auf in Richtung Akropolis, und steuerte zielstrebig ein Häuschen mit der Aufschrift „TICKETOFFICE“ an. Dort angekommen stellte ich fest, dass dieses geschlossen war, es war Sonntag. Allerdings gehen einige Passanten, offensichtlich Athener, durch den Eingang zur Akropolis, sollte der Eintritt frei sein? Also begab ich mich auch Richtung Eingang, vor mir eine Gruppe Touristen. Diese wurden am Eingang aufgehalten, und freundlich aber bestimmt zu einem Gebäude geschickt, vor dem sich eine ca. 10 Meter lange Schlange gebildet hatte.
Also wanderte ich dort hin, um mir ein Ticket zu besorgen. Dort wuden allerdings keine Tickets verkauft, sondern Taschen abgegeben, denn es ist strickt verboten, Taschen oder Rucksäcke mit aufs Gelände zu nehmen. Das macht auch Sinn, denn wie schnell ist so eine Tempelsäule in einem Damenhandtäschen verschwunden. Der Eintritt war hingegen wirklich frei.
Akropolis GPS:37°58'30.71"N,23°43'27.15"E
Es wird gebaut auf der Akropolis, heute, wie vor 2500 Jahren. Als Athen im Jahr 1834 Hauptstadt des modernen Griechenland wurde, war es ein unbedeutendes Dorf. Menschen und Vieh lebten in den Tempeln, und den dazwischen errichteten Häusern.
Man betritt die Akropolis auf einem Weg, der am „Odeon des Herodes Attikus“ Theater vorbei führt, in dem auch heute noch Musik oder Theateraufführungen stattfinden. Danach führt der Weg vorbei am Niketempel hoch zum Propyläen.
Propyläen
Beim Propyläen handelt es sich nicht um eine Gasflasche, wie der Name vermuten lässt, sondern um die Eingangshalle des 156 Meter hohen Akropolisberges.
Im Jahre 437 v.Chr. wurde an der Westseite des heiligen Felsens mit dem Bau der Propyläen begonnen, dort, wo sich seit prähistorischer Zeit der natürliche Zugang zur Akropolis befand Der Mittelteil der Westseite der Propyläen, ist im Stil eines sechssäuligen dorischen Tempels erbaut. Eine Nachahmung der Fassade der Propyläen ist das Brandenburger Tor.
Niketempel
Der Niketempel ist das kleinste der vier Gebäude der Akropolis. Es ist der flügellosen Siegesgöttin Nike gewidmet. Leider darf der Tempel selbst in gleichnamigen Turnschuhen nicht betreten werden.
Erechtheion
Der Erechtheion, ein im ionischen Stil errichtetes Bauwerk mit zahlreichen architektonischen Variationen.
Das anmutige Meisterwerk mit reichhaltiger Ausschmückung wurde wegen der Neigung des Bodens an dieser Stelle auf zwei Ebenen errichtet. Mit seinem Bau wurde im Jahre 421 v.Chr. begonnen. Das Erechtheion ist auf der ganzen Welt für die sechs berühmten Karyatiden bekannt.
Parthenons
Der Ort, der für die Errichtung des Parthenons ausgewählt wurde, war der höchste Punkt der Akropolis, dort, wo sich die Ruinen des sogenannten „Vorparthenons“ befanden, der im Jahre 480 v.Chr. von den Persern vor seiner Fertigstellung zerstört wurde. Der neue Tempel sollte größer als sein Vorgänger und als der ursprüngliche Parthenon-Tempel werden, der ebenfalls zerstört wurde und dessen Fundamente heute südlich des Erechtheions erhalten sind. Er musste so groß sein, dass darinnen die Gold-Elfenbein-Statue der Athene Platz fand, ein Werk des Phidias, das über 13 Meter hoch war. Am Parthenons kann man aber auch das typische Problem der griechischen Tempelarchitektur erkennen. Das gesamte Budget wurde für Säulen verprasst und zum Schluss fehlte die Kohle für die Türen. Die logische Konsequenz: In griechischen Tempeln zieht es wie Hechtsuppe. Die armen Götter im antiken Griechenland müssen unter chronischen Schnupfen und permanenten Reizhusten gelitten haben.
Agora
Das Gebiet der späteren Agora von Athen wurde wahrscheinlich bereits seit der Jungsteinzeit bewohnt. Deshalb liegen da wahrscheinlich auch so viele Steine rum, die aber nicht mehr besonders jung aussehen. Den ältesten Beleg für Siedlungen auf der Agora gibt Keramik, die in der Nähe von Brunnen geborgen wurde. Sie wird auf rund 3000 v. Chr. datiert. Gegen 600 v. Chr. begann man, die Agora als öffentlichen Platz auszubauen. Die breite Panathenäen-Straße durchquerte die Agora von Südosten nach Nordwesten. Obwohl sie einer der Hauptverkehrswege Athens war, bestand sie nur aus einer festgestampften Schotterdecke. Erst in der Zeit des Hellenismus bekam sie zusätzlich einen Rinnstein. Die Panathenäen-Straße diente nicht nur als Verkehrsweg, sie war auch Austragungsort von Sportveranstaltungen und Prozessionen sowie Übungsplatz für die Reiterei. Für die Zuschauer der verschiedenen Veranstaltungen wurden neben der Straße hölzerne Tribünen errichtet. Löcher für die Pfosten der Tribünen können noch heute gefunden werden.
In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurden im Süden der Agora mehrere Gebäude errichtet, die gemeinsam mit der Heliaia einen kleinen Platz von der Agora abtrennten. Die Mittel-Stoa, die vermutlich bereits gegen 180 v. Chr. errichtet wurde, ist etwa 147×17,5 m groß und besteht aus einer Säulen-Reihe, die das gesamte Gebäude umgibt.
Übrigens meine Damen, die Figur auf dem einem Bild hat beispielsweise auch Körperteile wie Arme, Beine und einen Kopf. Es besteht also keine Veranlassung nur auf die eine Stelle zu starren.
Tempel des Hephaistos
Der Tempel des Hephaistos im Zentrum Athens ist einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel. Er ist jedoch weit weniger bekannt als sein berühmter Nachbar, der Parthenon. Er wurde etwa 449 v. Chr. errichtet und befand sich damals an der westlichen Stadtgrenze Athens. In diesem Stadtteil befanden sich viele Gießereien und metallverarbeitende Betriebe. Deshalb war er auch dem Hephaistos geweiht, dem Gott der Schmiede und Metallarbeiter.
Im Gegensatz zum Parthenon verfügt das Hephaisteion noch über alle Säulen, und selbst das Dach ist weitgehend intakt. Die Friese und anderen Verzierungen wurden jedoch durch Diebe und Plünderer im Lauf der Jahrhunderte stark beschädigt. Der Tempel konnte überleben, da er im fünften Jahrhundert in eine christliche Kirche umgewandelt wurde, die dem Heiligen Georg gewidmet war. Dies Umwandlung ging jedoch zu Lasten des antiken Inneren, das entfernt und durch christliche Ergänzungen ersetzt wurde.
Olympieion (Athen) GPS:37°58'9.60"N,23°43'59.60"E
Das Olympieion (auch Tempel des Olympischen Zeus) in Athen war einer der größten Tempel im antiken Griechenland. Der Bau geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, wurde aber erst unter dem römischen Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert n. Chr. vollendet. Das Olympieion befindet sich rund 500 m östlich der Akropolis. Mit einer Grundfläche von 108 × 41 Metern war der Tempel wohl nicht zufällig fast ebenso lang wie der etwa zur gleichen Zeit unter dem Tyrannen Polykrates begonnene monumentale Heratempel auf Samos, der größte je errichtete Tempel Griechenlands. (Zum Vergleich: Der knapp 100 Jahre später errichtete Parthenon hatte Abmessungen von etwa 31 Meter auf 67 Meter)
Natürlich habe ich auch brenzlige Situationen und Abendheuer auf meiner Tour erlebt. So habe ich zum Beispiel einige Male in Athen eine mehrspurige Hauptverkehrsstraße überquert, und wer das schon einmal gemacht hat weiß, dass das schon etwas Anderes ist als nur einfaches Freeclimbing, Haitauchen oder Fallschirmspringen.
Zuletzt bearbeitet von joerg107 am So Jul 18, 2010 21:37:04, insgesamt 8-mal bearbeitet |
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